Was können wir tun, wenn wir einen lieben Menschen verlieren? In mir machte sich Sprachlosigkeit breit. Corona machte bereits einen schlimmen Schnitt in das Miteinander mit vielen - auch zu Irene. Begegnungen konnten nicht stattfinden ... verstummten. Das bedaure ich sehr - in vielerlei Hinsicht.
Hier liegt immer noch - als Mahnung an jeden Tag - ein Buch auf meinem Nachttisch (auf einer hölzernen Truhe), das ich ihr nicht geschickt habe. "Ingeborg Bachmann. Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" (2011). Noch so eine Verschiebung.
In einem anderen, neuen Sinn möchte ich einen Satz darin, in dem Wittgenstein gewürdigt wird, Irene widmen. Er handelt vom Schweigen: "Alles Denkbare, das das Undenkbare von innen begrenzt, deutet so auf das Unsagbare!" (S. 7-8)
Mit dem Unsagbaren, aber gestisch Fühlbaren - und damit semiotisch Relevanten - hat sich Irene beschäftigt, so wie ich im Feld des wahrnehmbaren Bildes. Das und viel mehr hat uns verbunden.
Den gerade fertig gestellten Aufsatz habe ich ihr gewidmet: "On the Connection between the Perception of Vitality Forms in Images and Synchronization Processes in the Formation of Frames. Vitality semiotics and the prerequisites in frame formation using Katharina Sieverding´s 1973/74 photographic work, Transformers, as an example. In: Natalia Igl & Martina Sauer (eds.). Frames and Framing: Dynamic Nature and Material Cognitive Interplays [Zeitschrift für Semiotik 2-3]. Tübingen: Stauffenburg Verlag 2026 (forthcoming).
Alles Liebe Dir, Irene, Martina